Tue Gutes und rede darüber – Selbstmarketing

Juni 3, 2018 Qualitätsmanagement allgemein
Tue Gutes und rede darüber – Selbstmarketing

Egal ob Angestellter,Selbstständiger oder im privaten Umfeld: niemand kann davon ausgehen, dass andere sehen, was man geleistet hat oder was man kann. Man muss es schaffen, die eigene Marke aufzubauen und konsequent Werbung in eigener Sache zu machen.

Fast jeder hat schon mal Erfahrung damit gemacht, dass einen Kollegen oder Personen aufregen, die „die grösste Klappe haben“. Sie reden immer über sich und wie toll sie sind und kommen damit anscheinend auch immer weiter. „Sieht xyz nicht, was das für ein Schwätzer ist?“, fragen wir uns dann häufig. Fehler und Gemeinheiten scheinen sich hinter einer Fassade aus leeren Floskeln zu verstecken, aber der Chef wird trotzdem für sich gewonnen. Warum ist das so? Warum gelingt geschicktes Selbstmarketing häufig den anderen und warum fällt es einem selber schwer, sich ins rechte Licht zu rücken?

Ihre Leistung ist nur 10% von Bedeutung!

Nicht zuletzt im beruflichen Alltag ist es entscheidend, seine Erfolge ins rechte Licht zu rücken, um erfolgreich zu sein. Wie überall im Business, ist der Bekanntheitsgrad entscheidend. Von ihm hängt zu 60% ab, ob Kollege A oder B befördert wird. Die Leistung ist lediglich zu 10% von Bedeutung dafür – der Eindruck des Kollegen zu 60%. Dies ist das Ergebnis einer Studie von IBM Mitte der 90er-Jahre, die auch heute noch gilt. Auch wenn viele Mensche der Meinung sind, das äussere Erscheinungsbild sollte nicht über der Leistung stehen, so ist es dennoch ein Fakt, der beachtet werden muss.

Das Zauberwort lautet Selbstmarketing. Schon früh ist es wichtig, damit zu beginnen, sich ein gutes Image aufzubauen. Es sollte ein persönlich erklärtes Ziel sein, sich einen Expertenstatus zu erarbeiten, um für gewisse Qualifikationen bekannt zu sein. Eine Umfrage unter Headhuntern unter der Leitung von Medienwissenschaftler Karl Nessmann (Professor an der Universität Klagenfurt) hat gezeigt, dass gezielt Personen angeworben werden, die für etwas stehen. Personen, denen ein guter Ruf vorauseilt und deren Namen „man schon gehört hat“. Aber wie schafft man das? Wie macht man sich einen Namen? Wie kann man von sich reden machen, ohne selbst als Schwätzer dazustehen und andere mit leeren Floskeln zu nerven?

Gehen Sie nie davon aus, dass andere sehen, was Sie können!

Grundsätzlich ist Selbstmarketing nichts schlechtes! Zu oft geht mit Selbstmarketing ein negativer Touch einher. Dabei tut es jeder von uns jeden Tag – mit seiner Persönlichkeit. Bei Selbstmarketing geht es jedoch nicht darum, seine Persönlichkeit zu verändern. Es geht darum, sich selbst als Marke zu verstehen und zu verkaufen. Verstellen, Unehrlichkeiten und Gemeinheiten anderen gegenüber sind fehl am Platz – dies würde dem eigenen Image schaden. Zunächst einmal sollten Sie sich klar machen, was Ihre Stärken, Kompetenzen und Fähigkeiten sind. Genau diese müssen Sie Ihrem Vorgesetzten vermitteln. Gehen Sie nie davon aus, dass Ihr Chef oder andere sehen, was Sie können! Machen Sie auf sich aufmerksam, gute Leistung alleine reicht heute nicht mehr aus. Natürlich darf die Leistung nicht fehlen, denn sonst spielen Sie sich nur auf und schaden sich selbst langfristig. Es bringt auch nichts, sich z.B. in einer Konferenz zu jedem Thema zu Wort zu melden. Sie sollten sich spezialisieren und mit Expertenwissen aufwarten. Sie erstellen gute Präsentationen und Berichte? Dann schreiben Sie Ihren Namen als Autor zum Firmenlogo. Sie erreichen gute Projektabschlüsse? Ein unaufgeforderter Bericht an Ihren Vorgesetzten was gut und schlecht gelaufen ist inkl. lessons learned überrascht und überzeugt. Alle Ihre Verhaltensmuster und Ihr Auftreten, sollten auf Ihren Wiedererkennungswert ausgerichtet sein – darauf, mit welchen Stärken Sie wahrgenommen werden möchten. Ein sympathischer, ehrlicher und lockerer Eindruck runden Sie als Marke ab.

Natürlich ist die Welt durch Selbstmarketing auch weiterhin noch ungerecht. So fanden Wissenschaftler an den Universitäten Cambridge und Paris heraus, dass Personen mit einem Nachnamen wie Kaiser, König oder Fürst mit höherer Wahrscheinlichkeit befördert werden (VDI Nachrichten, Nr.15). Lassen Sie sich dadurch aber nicht unterkriegen und arbeiten Sie jeden Tag an Ihrer Marke!

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